Aktuelle Ergebnisse: Das Mikrobiomprojekt
Vor 4 Jahren, also 2015, wurden unseren Studienteilnehmern angeboten, bei einem Mikrobiom-Projekt mitzumachen. Dafür konnte man eine Stuhlprobe einschicken. In der Zwischenzeit war unser Kooperationspartner in Finnland nicht untätig und hat die Bakterienzusammensetzung der einzelnen Proben analysiert. Wir möchten an dieser Stelle berichten, was dabei herauskam. Mit Hilfe von umfangreichen genetischen Analysen konnte die genaue Zusammensetzung jeder einzelnen Stuhlprobe hinsichtlich der verschiedenen Bakterien-Arten (über 3000) und Bakterien-Gattungen (187) bestimmt werden. Sehr viele TREND-Probanden, insgesamt 745, waren bereit, ihre Stuhlprobe für die Forschung zur Verfügung zu stellen und nur Dank dessen konnte die bakterielle Vielfalt im Darm mit einer Vielzahl von Faktoren statistisch untersucht werden. Unterschiedliche Aspekte des Lebensstils (z.B. Sport, Ernährungs-weisen, Rauchen, Alkohol), bestimmte Medikamente bzw. vorhandene Erkrankungen, Darmprobleme (z.B. Verstopfung), sowie eine Vielzahl möglicher Marker der Parkinson-Erkrankung wurden untersucht. Neben Befunden zum Einfluss vom Alter, Verstopfung, Body-Mass-Index, Medikamenten, Ernährung u.a., zeigen die ersten Ergebnisse, dass insbesondere auch Sport mit einer unterschiedlichen Zusammensetzung der Bakterien verbunden ist. Unabhängig davon scheinen des Weiteren auch einige frühe Anzeichen der Parkinson-Erkrankung (wie leichte Einschränkungen der Beweglichkeit) mit Veränderungen des Mikrobioms verbunden zu sein. Um die komplexen Zusammenhänge dieser vielen Faktoren weiter und besser erforschen zu können, sind weitere Analysen enorm wichtig. Insbesondere die Veränderung des Mikrobioms über die Zeit könnte wichtige Hinweise auf eine zukünftige Parkinson-Erkrankung oder andere Erkrankungen liefern.
Aufgrund dieser spannenden Ergebnisse macht es Sinn die Analysen zu wiederholen. Die Studienteilnehmer der TREND-Studie können auch in der 6. Erhebungsrunde eine Stuhlprobe abgeben, die dann in Finnland analysiert wird. Dies ermöglicht es einen Verlauf des Mikrobioms über die letzten Jahre zu analysieren und z.B. mit den Ernährungsgewohnheiten der Probanden in Beziehung zu setzen.