An dieser Stelle möchten wir von einer großen Chance berichten, die die TREND-Studie erhalten hat: Die TREND-Studie wurde für eine angesehene Forschungsförderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgewählt. Ziel dieses Projektes ist es, die Folgen von Einschränkungen des alltäglichen Lebens sowie der Impfungen von TREND-Studienteilnehmern während der Corona-Pandemie zu erforschen. Insbesondere die langjährige Teilnahme unserer Probanden an der TREND-Studie und den dadurch gewonnenen Datenschatz, aber auch unsere ersten Erkenntnisse aus den bisherigen TREND Corona-Fragbögen haben die Gutachter der DFG überzeugt. Dies ist für die TREND-Studie eine große Ehre, denn nur sehr wenige Forschungsprojekte wurden ausgewählt und wir freuen uns sehr diese wichtigen Aspekte erforschen zu dürfen. Wir nennen dieses Unter-Projekt der TREND-Studie: CORO-TREND.
Durch verschiedenste Fragbogenerhebungen konnten unsere Probanden trotz Pandemie weiter aktiv einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Pandemie-Folgen leisten. Neben Fragebögen zu Aspekten, die wir bereits vorher und zum Teil wiederholt abgefragt haben, werden nun noch weitere psychosoziale Aspekte zentral für dieses TREND-Forschungsprojekt sein. Insbesondere Faktoren, die Menschen widerstandsfähig in krisenhaften Zeiten machen können, spielen dabei eine wichtige Rolle. Dazu gehören mögliche persönliche Bewältigungsstrategien und die Anzahl und Qualität von Kontakten zu Personen des sozialen Umfelds. Ziel ist es, ein anonymes soziales Netzwerk zu erstellen, das Rückschlüsse auf die Folgen der Kontaktbeschränkungen geben soll. Gemeinsam mit den TREND-Langzeit-Daten (vor und nach dem Ausbruch der Pandemie) könnten diese Informationen wichtige Erkenntnisse zum Schutz der (älteren) Bevölkerung vor den indirekten Folgen der Corona-Pandemie liefern. Denn leider weiß man darüber noch zu wenig, was auch die DFG motivierte, uns zu bei dieser Forschung zu unterstützen.
Von September 2021 bis März 2022 wurden die sozialen Netzwerke von 211 Probanden erhoben. Dabei wurden 106 dieser Untersuchungen online über Videoschaltung durchgeführt. Es war sehr beeindruckend, dass so viele unserer älteren Probanden mit dieser Technik so gut zurecht kommen. Für die weitere Forschung sind diese Datensätze sehr spannend und werden in den nächsten Monaten statistisch ausgewertet und aufbereitet. Es sind mehrere Publikationen geplant, 2 Veröffentlichungen gibt es schon, ein Manuskript ist Mitte 2024 eingereicht worden.
Dr. Sebastian Heinzel
Klinik für Neurologie
UKSH, Campus Kiel
Prof. Dr. med. Gerhard Eschweiler
Geriatrisches Zentrum
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Tübingen
PD Dr. med. Kathrin Brockmann
Neurologische Klinik des Universitätsklinikum Tübingen
Lydia Kastner (Psychologin, Koordination, Datenerhebung)
Dr. Ulrike Sünkel (Ärztin, Koordination)
Dr. Theresa Dankowski (Mathematikerin, Datenanalyse)
Dr. Anna-Katharina von Thaler (Biologin, Koordination, Datenerhebung, Dateneingabe)